Buchbesprechungen Herz IV

"Stell dir vor, du bist Betreuer und alle wissen, was du machst, titelte vor Jahren der BdB. Doch bis heute existieren in der Öffentlichkeit wie in der Politik oft wenig klare Vorstellungen, wie die Arbeit eines Berufsbetreuers wirklich aussieht. Brachten die Medien anfangs vor allem Skandalberichte, so bieten sie heute zum Ausgleich neben dem "bösen" auch einen "guten" Betreuer, wobei meist verborgen bleibt, was alles an Fachwissen und professioneller Kompetenz qualifizierte Betreuungsarbeit erfordert."

Prof. Dr. Wolf Crefeld (660 KB) in bdb-aspekte (34/2011, S. 90)

"Leider ist das Buch viel zu schnell ausgelesen. Und man muss gleich mehrere Exemplare nachbestellen: Für die Freundin mit den schwangeren Teenies in der Jugendhilfe, für die Kollegin – zum gemeinsam Weiterschimpfen, und eines (anonym) für die olle Schröder im Grundsicherungsamt ... geschenkt. Ein derart gutes Buch zahlt sich am Ende immer aus."

Ilse Eichenbrenner (38 KB) in BtPrax (4/2011, S. 165)

"Das pralle Leben wird hier gezeichnet, so plastisch und lebensnah, als säße man selbst am Küchentisch einer psychisch erkrankten Mutter oder hätte zu entscheiden, ob man einen Wohnungswechsel in die Wege leitet - den Mammutpapierkram inklusive. Anrührend sind diese Begegnungen; rührend das Streben nach Glück trotz widrigster Lebensumstände und schlechter Karten im Existenzkampf."

Alice Wunderland (164 KB) in Soziale Psychiatrie (3/2011, S. 59)

"Immer ist man als Leser gefühlt unmittelbar dabei, steht mit vor verschlossenen Türen, die dann auch schon mal von der Polizei eingetreten werden. Sitzt auf der Sofakante, die vorher von ungezählten Plüschtieren befreit werden musste, fährt mit in einsame Einzimmerwohnungen, Heime oder Hospize und riecht förmlich, welche Düfte Frau Fischer dort entgegenschlagen.
Diese authentische Beschreibung entwickelt eine enorme Sogwirkung, und man hört sich in Gedanken sagen: "Die nächste Geschichte schaffe ich noch ...""

Hartwig Hansen (13,5 KB) in Psychosoziale Umschau

"Aber dies ist kein Jammerbuch, es gibt auch schön Menschliches zum Besten und einen Einblick in Lebenswelten, die vermutlich für die Leser nicht gerade als »normal« gelten – dabei verliert es nie seinen Sinn für die komischen und nachdenklich stimmenden Seiten dieser Realität."

Anne Katrin Bläser (46 KB) in Psychologie Heute

"Couragiert, lebenspraktisch und mitfühlend stößt sie auch auf unmögliche Amtspersonen und Angehörige und hilft schon mal über ihre Zuständigkeit hinaus, weist aber auf notwendige Grenzen hin, wenn es um unrealistische Ansprüche und Sehnsucht nach Zuwendung geht."

Elke Günther (7 KB) in EKZ.bibliotheksservice (18/2011)

"Wer mit dem Gedanken spielt, als gerichtlich bestellter
Betreuer zu arbeiten: In diesem Buch erfährt er so ziemlich alles,
worauf er sich einzustellen hat. Aber "Herz IV" bietet einfach auch guten
Lesestoff: wahrhaftig, berührend, überraschend, traurig, komisch, immer
menschlich."

Olaf Cless (0,9 MB) in fifty-fifty (10/2011, S. 26)

"Es sind echte Kabinettsstücke, die Renate Fischer mit ihrem Werk "Herz IV" vorlegt. Kleine Geschichten zwar, die jedoch alle eins gemeinsam haben: Den Menschen mit einer beschädigten Identität, der dabei versucht, seine Würde zu bewahren."

Dr. Ulf-Henning Janssen (104 KB) in HEP-Heilerziehungspflege (3/2011, S. 9f)